Pressemitteilung zur Schließung der Al-Nur Kindertagesstätte in Mainz

Mit tiefem Bedauern haben wir von der Schließung der Al-Nur Kindertagesstätte in der Trägerschaft der Arab-Nil Moscheegemeinde in Mainz erfahren. Nach Überprüfung durch das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung wurde der Kita die Betriebserlaubnis entzogen. 

Wir müssen nun leider feststellen, dass unsere Bemühungen und Gespräche im Sinne einer einvernehmlichen Lösung für die Kinder, Eltern und Mitarbeiter/innen nicht gefruchtet haben. 

Es war und ist für uns ein Herzensanliegen, die Eltern, die Mitarbeiter und vor allem die Kinder von den strittigen Themen unberührt zu lassen. 

Bei der Eröffnung der Kita im Jahre 2009 war die Intention der Kitaleitung über die Betreuung hinaus, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit – auch hinsichtlich ihrer muslimischen Identität – zu unterstützen, zu begleiten und zu fördern. Aufgrund dessen sollten sie auch spüren, dass sie mit ihrer Religion vorurteilsfrei angenommen werden.

Umso trauriger und bestürzter sind wir über die Entscheidung, die die Mitarbeiter/innen, Eltern und Kinder unverschuldet am härtesten trifft. In diesem Zusammenhang  gilt es daran zu erinnern, dass vor allem es das Kindeswohl zu schützen gilt und dieses kein Instrument der populistischen Politik werden sollte.

Islamische Einrichtungen zur Früherziehung sollten auch in Rheinland-Pfalz zur Normalität gehören und müssen institutionell gestärkt und gefördert werden.

Die Schura RLP hofft nun, dass die Landesregierung ein positives Zeichen im Sinne der Förderung von Offenheit und Vielfalt in Rheinland-Pfalz setzt und gemeinsam mit den islamischen Landesreligionsgemeinschaften andere Möglichkeiten entwickeln und anbieten kann.