Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz und der SCHURA Landesverband der Muslime Rheinland-Pfalz stellen sich gemeinsam gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit

Die Kooperation zwischen dem Schura Rheinland-Pfalz Landesverband der Muslime und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz bot eine Plattform für persönliche Begegnungen und ein gegenseitiges Kennenlernen in der Gesellschaft.  In unterschiedlichen Formaten wurden historische und gegenwärtige Erfahrungen in den jüdisch-muslimischen Beziehungen miteinander ausgetauscht.

In diesem Rahmen fand am 13. Dezember die gemeinsame öffentliche Veranstaltung in Form einer Podiumsdiskussion „Religiöse Identität in Zeiten zunehmender antisemitischer und islamophober Ausgrenzung“, in dem Veranstaltungssaal der IGBD-Moscheegemeinde in Mainz, statt. Unter den zahlreichen Anwesenden nahmen die Ehrengäste, der Beauftragte des Landes für Migration und Integration, Hr. Miguel Vicente, der Vizepräsident des Landeskriminalamts Hr. Achim Füssel und der Generalsekretär der IGMG Hr. Ali Mete an der Veranstaltung teil.

Nach einleitenden Begrüßungsworten durch den Vorsitzenden der Schura Rheinland-Pfalz, Landesverband der Muslime, Hr. Akif Ünal und dem Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz, Hr. Avadislav Avadiev, erfolgten Grußworte durch den Staatssekretär im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Hr. David Profit. Auch die Beauftragte des jüdischen Lebens, Fr. Monika Fuhr, sprach zu den Teilnehmern via Videobotschaft und bedankte sich für die Organisation dieser wichtigen Veranstaltung.

Im Anschluss haben die beiden Vorsitzenden auf dem Podium ihre Erfahrungen mit Antisemitismus und Islamfeindlichkeit und deren Auswirkungen auf die religiöse Identitätsbildung gesprochen. Bereichert wurde die Podiumsdiskussion mit den religionspädagogischen Aspekten von Prof. Tarek Badawia, die von Herrn Abdul-Ahmad Rashid moderiert wurde. Zuletzt beteiligte sich das Publikum rege durch wichtige Beiträge zu Ihren Erfahrungen, die die Ernsthaftigkeit des Problems bekräftigte. Anschließend haben die Anwesenden, bei einem Imbiss, gegenseitig ihre Erfahrungen ausgetauscht und neue Kontakte wurden geknüpft.

Mit dieser Podiumsdiskussion haben beide Religionsgemeinschaften die Aufmerksamkeit auf gemeinsame Herausforderungen durch Antisemitismus und Islamfeindlichkeit und Ihre Auswirkungen in der Identitätsbildung gelegt und gemeinsame Lösungswege, hauptsächlich durch Bildungsarbeit, aufgezeigt.

„Wir muslimische und jüdische Religionsgemeinschaften sehen gemeinsam die Gefahr der zunehmenden Diskriminierung und Ausgrenzung in der Gesellschaft auf die religiöse Identitätsbildung. Mit der Podiumsdiskussion haben wir ein Thema angesprochen, dass vor allem bei Jugendlichen auf Betroffenheit gestoßen ist.“, so Herr Ünal, Vorsitzender des Schura Rheinland-Pfalz Landesverband der Muslime.

“Antisemitismus und Islamophobie kann man nur bekämpfen, wenn man dieses Problem mit allen Menschen, im Dialog, an- und bespricht. Der Kampf gegen Antisemitismus und Islamophobie ist nicht nur Aufgabe der Religionsgemeinschaften, sondern es betrifft die ganze Gesellschaft. Um unsere Demokratie, unser Zusammenleben, zu wahren, ist eine stetige Zusammenarbeit aller von Nöten.” fügt Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz Herr Avadiev hinzu.

Auch Staatssekretär Profit machte die Wichtigkeit der Veranstaltung mit den Worten “Antisemitische und antimuslimische Haltungen schwächen das gute Miteinander in unserer pluralen Gesellschaft. Es ist nicht akzeptabel, dass diese Haltungen immer noch weit verbreitet sind – sowohl bei Menschen mit als auch bei Menschen ohne Migrationshintergrund. Das Gespräch zwischen einer muslimischen und einer jüdischen Religionsgemeinschaft und der Wille, gemeinsam gegen antisemitische und antimuslimische Haltungen vorzugehen, ist das richtige Signal. Die Landesregierung steht an der Seite aller, die dies tun und leistet dazu auch ihren Beitrag.” deutlich.

Der Schura Rheinland-Pfalz Landesverband der Muslime und der Landesverband der  Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz stellen sich gemeinsam gegen Vorurteile, Diskriminierung, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und leisten, auch in Zukunft, Ihren Beitrag für die Förderung des Kennenlernens und Stärkung des Zusammenhalts in der Gesellschaft.