Rechtsextremismus = Terrorismus

Pressemitteilung 23/2016

Muslime besorgt über wachsende Gewalt

Die Anzahl der antimuslimischen und islamfeindlichen Straftaten sowie die aktuellen Anschläge auf Moscheegemeinden in Deutschland geben uns wiederholt Anlass zur Sorge. Die Häufigkeit dieser Übergriffe ist erschreckend hoch. Das jüngste Ereignis in Dresden ist leider kein Einzelfall. Allein im zweiten Quartal 2016 zählen wir mehr als ein Dutzend Anschläge auf Moscheegemeinden in Deutschland. Moscheen und islamische Einrichtungen sind immer öfter Ziele von fremdenfeindlichen und antimuslimischen Anschlägen. Leider werden nur sehr wenige Fälle in der Öffentlichkeit bekannt gemacht und diskutiert. Dies darf nicht dazu führen dass diese rechtsmotivierten Straftaten unterschätzt und verharmlost werden.

 
Die Muslime in Deutschland sind schon seit vielen Jahren für eine erfolgreiche Integration bemüht und haben diesbezüglich bereits beachtliche Erfolge erzielt. Für Muslime ist es selbstverständlich, dass Staat und Zivilgesellschaft, Mehrheitsgesellschaft und muslimische Religionsgemeinschaften gemeinsam gegen die drohende Gefahr einer Eskalation extremistischer Gewalt vorgehen müssen, um den sozialen Frieden und damit ein tolerantes, weltoffenes und lebenswertes Deutschland aufrecht zu erhalten. Die Tätigkeiten der Religionsgemeinschaften und einzelnen Landesverbände, in welchen die Mehrzahl der Muslime organisiert sind, basieren auf der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und richten sich selbstverständlich nach diesen wichtigen Grundsätzen.

 
Es muss im Interesse aller Bürger, unabhängig von der ethnischen oder konfessionellen Zugehörigkeit, von großem Interesse sein, diese Grundordnung und die Demokratie zu verteidigen und sich dafür einzusetzen. Wir dürfen nicht zulassen, dass rechtsextreme Strömungen oder andere extremistische Vereinigungen die bis dato erfolgreiche Integration und Kommunikation in Frage stellen. Unser erklärtes Ziel als Mitbürger und Nachbarn muslimischen Glaubens ist, dass das muslimische Leben keine Fremdheit mehr beinhaltet, sondern als heimisch empfunden wird. Dazu ist aber Respekt, Zusammenarbeit, Kontakt, Vertrauen, gegenseitiges Verständnis und Toleranz zwingend notwendig. Die Muslime leben diese Grundsätze schon seit Jahren und gehen offen auf die Gesellschaft zu. Jetzt sind Politik und Mitbürger an der Reihe. Es muss gemeinsam ein Zeichen gesetzt und gezeigt werden, dass rechtsextreme Strömungen jeglicher Art bei uns in Deutschland unerwünscht sind und entschieden dagegen von allen Seiten vorgegangen wird.

 
Hajrudin Katica, Vorsitzender Schura Rheinland-Pfalz

 

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